Nachhaltige industrielle Kühlung und Heizung

Mit dem Green Industrial Deal möchte die EU die europäische Industrie fördern und gleichzeitig ihre Klimaziele erreichen. Das Ziel von RE-WITCH, einem durch das europäische Programm Horizon finanzierte Projekt, ist es, in diesem Zusammenhang nachhaltige und wettbewerbsfähige Lösungen im Bereich der industriellen Kühlung und Heizung zu entwickeln.

Die HM ist bei dem Projekt Teil eines industriegetriebenen Konsortiums mit insgesamt 26 Partnern aus 10 Ländern. Mit dabei sind einige der innovativsten Firmen und Forschungseinrichtungen aus Europa im Bereich der industriellen Heizung und Kühlung.

RE-WITCH ist fokussiert auf die Weiterentwicklung von thermisch angetriebenen Kühltechnologien und deren effiziente Integration in industrielle Prozesse. Die für diese Anwendung speziell ausgelegten Sorptionskälteanlagen sollen durch eine Mischung aus Industrieabwärme und erneuerbare Wärme aus innovativen Vakuum-Flachkollektoren angetrieben werden.

Pilotanlagen an verschiedenen europäischen Standorten in Planung
An insgesamt vier Demonstrationsstandorten werden die ersten Anlagen in Betrieb genommen werden (aktuell drei bestätigte Standorte in Griechenland, Spanien und Polen). Diese umfassen den Lebensmittel- und Getränkesektor als auch Industriebereiche, in denen die Erforschung von Wärme-Kälte-Lösungen bisher keine große Rolle gespielt hat. Auch eine Integration in Fernwärmenetze ist in Planung.

Prof. Dr. Christian Schweigler, Mitglied der Leitung des HM-Forschungsinstituts CENERGIE und Leiter des Labors für Energieeffizienz und Regenerative Energien, beschreibt die Rolle der HM am EU-Projekt RE-WITCH: „Wir setzen einen mechanischen Verdichter für das Kältemittel Wasser im internen Kreislauf einer Absorptionskältemaschine ein. Damit entsteht eine Hybrid-Anlage, die durch den Antrieb mittels Elektroenergie und Wärme besonders flexibel ist. Dies ist eine Weltneuheit, die bei anspruchsvollen Temperaturwerten für die gleichzeitige Kälte- und Wärmelieferung eingesetzt werden kann.“


Ralf Kastner