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Restmengen in Getränkeverbundkarton-Verpackungen – nicht nur ein Ärgernis

Einblick in die aktuelle Forschung der Fakultät: Fast tausend gebrauchte Getränkeverbundkarton-Verpackungen analysierte Masterand Jonas Rittler auf Restmengen von Milch und Sahne.
11/08/2025
Die Abschlussarbeiten unserer Studierenden sind nicht nur interessant, sondern auch hochrelevant für die Industrie: So hat Verpackungstechnik-Student Jonas Rittler in seiner Masterarbeit fast tausend gebrauchte Getränkeverbundkarton-Verpackungen für Milch und Sahne auf Restmengen analysiert. Sie wurden aus dem Recyclingstrom gewonnen. Im Mittel verbleiben 0,66 Prozent Milch und Sahne im Getränkeverbundkarton. Damit bestehen fast 19 Masse-Prozent dieser Verpackungen fürs Recycling aus dieser Restmenge. Der große Wert dieser Analyse liegt in der empirischen Untersuchung von Packungen verschiedener Verbraucherinnen und Verbraucher, die unterschiedlich mit den Packungen umgehen.
Die wichtigsten Erkenntnisse daraus:
1) Die Restmengen können gut durch eine logarithmische Normalverteilung beschrieben werden. Diese Erkenntnis ist von hoher Bedeutung für die statistische Bewertung und Auswertung.
2) Die durchschnittliche Restmenge an Milch und Sahne in den Verpackungen war mit 0,66 Masse-% gering. Dennoch sind diese Restmengen mit durchschnittlich 19 Masse-% Anteil am Gewicht der Getränkekartonfraktionen für das Recycling groß. Dies sollte für alle Verbraucher ein Anreiz sein, den Produktinhalt vollständig zu verbrauchen, und für Verpackungsdesigner ein Ansporn, die Restentleerbarkeit weiter zu verbessern.
3) Restmengen sind eine Herausforderung für das Recycling, weil sie zu mikrobieller Belastung, und hier zu weniger Faserausbeute führen.
Die Ergebnisse für andere Verpackungen sind etwas dramatischer. In seiner Bachelorarbeit hat Konstantin Schinkel eine Restmenge von 10 Masse-Prozent an hochviskosen Füllgütern in Tuben gefunden. Hier sind die Konsumentinnen und Konsumenten gefragt: Sie sollten Tuben stärker ausquetschen, um weniger Füllgut zu verlieren und nachhaltiger zu konsumieren.
Publikationen:
DOI: 10.15376/biores.20.3.7750-7758
DOI: 10.3390/waste1040052